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Erinnerungen verbinden. Sie schließen aus. Sind selektiv. Erinnerungen politisieren. Sie ermöglichen Identifikationsmomente, verankern sich in unseren Gedächtnissen. Bestimmte Geschehnisse rücken in den Vordergrund, werden in Gedenkfeiern verhandelt, in Museen ausgestellt. Wo sind die Erzählungen lückenhaft?

Die Erinnerungen an die DDR, an den Mauerfall und seine Folgen sind vielfältig.

Erinnerung

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Wer oder was prägt unsere Erinnerungen an Dinge, die wir selbst nicht miterlebt haben?

 

Schule?

 

Eltern?

 

Verwandte?

 

Freund:innen?

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Reproduziere ich mit ihnen ein Bild, eine Assoziation, eine Meinung, ein Klischee, ein Schema, ein Fake?

Die folgenden Ausschnitte werden einige Aussagen enthalten, die ohne eine gewisse Kontextualisierung dazu beitragen könnten, dass kritisch zu betrachtende Meinungen und Assoziationen zum Thema DDR reproduziert und ungefiltert weitergegeben werden. Möglicherweise erkennen sich einige in den Aussagen und Gedanken wieder.

 

Die ausgewählten Ausschnitte zeigen, dass unser Projekt als Teil eines fortlaufenden Prozesses gesehen werden kann.

Ein Vorschlag, die eigenen Denkstrukturen zu reflektieren oder aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

Dabei hilft die Frage, was unsere Erinnerungen beeinflussen und prägen kann.

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Welche Bedeutung hat die DDR heute noch für dich?

Am 31. August 1990 wurde der Einigungsvertrag zwischen der BRD und der DDR unterzeichnet. Innerhalb weniger Monate war ein ganzer Staat abgewickelt worden. Ab den 1990er Jahren wachsen Generationen in einem Land auf, dessen Teilung nur wenige Monate und Jahre zurückliegt. 

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Welche Bedeutung hat diese Geschichte für diese Generationen?

Wiedervereinigung

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Wende

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Mauerfall

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Welche Bedeutungen haben diese Ereignisse für uns?

Was verbinden wir mit dem 9. November 1989?

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Für dieses Projekt gingen auch wir, zwei Studentinnen der Universität Hildesheim, in unserem Projektsemester der Frage nach, wie die Ereignisse unser Leben beeinflussen.

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Welche Wirkung haben sie auf unsere Wahrnehmungen, unsere Wertevorstellungen? Welche Perspektiven werden uns eröffnet? 

Für mich gab es lange keine Teilung in Ost und West, ich verband damit lediglich Himmelsrichtungen. Wenn ich Deutschland einteilte, dann in Nord und Süd. Das liegt natürlich an meiner Herkunft, meiner Sozialisation, meinem Umfeld. Eine wirkliche Auseinandersetzung mit der DDR hatte bei mir lange nicht stattgefunden. Ich war beim obligatorischen Berlinbesuch an der East Side Gallery entlang geschlendert und hatte Stunden im Stasi-Museum verbracht. Die typischen Erinnerungsorte abgeklappert – deren Geschichten jährlich am 3. Oktober im Fernsehen erzählt werden. Einer ganz anderen Auseinandersetzung begegnete ich, als ich im Studium Menschen aus dem ganzen Land kennenlernte. Die DDR war nun nichts rein Geschichtliches mehr; ihre Ausläufer prägen meine Freund:innen, sie haben während ihres Aufwachsens andere Erzählungen mitbekommen als ich. Perspektivenwechsel.

- Franziska

Als ich das erste mal mit dem Thema DDR in Berührung kam, war ich noch in der Grundschule.

Heute weiß ich nicht mehr genau, was uns erzählt wurde. Woran ich mich allerdings erinnere ist, dass ich einige Wochen lang Angst hatte, es würde, während ich in der Schule sitze, eine Mauer gebaut werden, die mich von meiner Familie trennte. Es scheint ein doch sehr negativ konnotiertes Bild gewesen zu sein, was uns damals im Unterricht vermittelt wurde. Die Schule blieb lange mein einziger Berührungspunkt mit dem Thema, da auch meine Familie keinen geographischen Bezug in den Osten hat. So richtig habe ich mich erst im Kontext des Projektsemesters damit beschäftigt. Ich merkte in vielen Momenten, wie unangenehm und fast schon peinlich mir meine bis dahin nicht stattgefundene Auseinandersetzung mit dem Thema war. Je mehr ich zu der DDR lese und höre, desto stärker wird mir bewusst, wie präsent und aktuell das Thema auch heute noch ist. Aus dem Semester nehme ich mit, wie wichtig es ist, sich verschiedene Perspektiven von unterschiedlichen Menschen anzuhören und die eigene immer wieder zu hinterfragen.

- Antonia

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Familienerinnerungen

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"Manchmal geraten wir da rein, irgendwie. Dann erzähl' ich mal was. Und ich glaube, sie kennt auch schon alle Stories - vielleicht auch nicht."

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"Man erzählt ja meistens Dinge, die lustig waren. Man behält ja ganz viel positive Dinge, oder ganz negative Dinge. Und was sind negative Dinge in meiner Kindheit? Dass ich auf den Bordstein geknallt und mit dem Knie aufgeschlagen bin, und geblutet hab' wie blöd?"

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"Es ist eigentlich schade. Es ist schade, nicht nur für meine Tochter, sondern eigentlich für alle. Weil genau das hat ja schon geprägt: Es war nicht immer alles da, man musste warten und man musste Geduld entwickeln können. [...] Dieses miteinander und untereinander Reden und Helfen, das war, glaube ich, was wir da alle mitbekommen haben."

Was machen mit den Erinnerungen?

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Und für die Zukunft?

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Wie geht es weiter?

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Wann hast du dich das letzte mal mit der Vergangenheit deiner Eltern oder Großeltern auseinandergesetzt?

 

Welchen Bezug hast du zur DDR?

 

Mit wem kannst du über das Thema sprechen?

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Nimmst du dir bewusst Zeit, dich zu erinnern?

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Welche Erinnerungen dürfen nicht vergessen werden?

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